Wirksamkeit in Konflikten und Krisen
„Wenn wir die Zukunft ernst nehmen, dann müssen wir aufhören, es anderen zu überlassen, sondern selbst aktiv werden.“ Jane Goodall
Wir werden Störungen, Konflikte und Krisen beleuchten, die sich auf den Einzelnen und den Gruppenprozess auswirken. Dann kann ich u.a. als Leiter:in Konflikte nicht als Niederlage, sondern als Entwicklungmöglichkeit betrachten.
In einer Welt, die von Unsicherheit, Veränderung und Herausforderungen geprägt ist (VUCA- Welt), ist es gelegentlich schwer, in Gruppen differenziert wahrzunehmen und zu analysieren, wann und wie sich krisenhafte Ereignisse, herausfordernde Persönlichkeitsstrukturen oder auch psychopathologische Verhaltensweisen auf die Gruppenprozesse auswirken. Nur wenn ich um solche Einflüsse weiß und sie frühzeitig erkenne, kann ich einen professionellen und konstruktiven Umgang mit ihnen entwickeln.
In unserem Seminar geht es darum, entsprechende Gruppenprozesse zu identifizieren, ihre Besonderheiten zu beleuchten und geeignete Interventionsmöglichkeiten zu finden. Wir nutzen dazu eigene Praxisbeispiele, um neue Umgangsweisen zu entwickeln, zu erleben und unser Handlungsrepertoire zu erweitern. Der Fokus liegt sowohl auf der eigenen Wirksamkeit als auch auf unserer Verbundenheit und Verantwortung gegenüber anderen. Psychopathologische Verhaltensweisen werden wir beleuchten und ihre Implikationen für unser Leitungshandeln herausarbeiten.
Inhalte des Kurses:
Themenzentrierte Interaktion (TZI): Wie kann die Haltung und Methode der TZI helfen, konstruktiv mit Störungen und Konflikten umzugehen? (Störungsverständnis)
Selbstreflexion: Auseinandersetzung mit den eigenen Persönlichkeitsstrukturen.
Wie anfällig bin ich für Störungen? Welche persönlichen Muster erkenne ich in Konflikten? Gibt es Auswege aus meiner Krise?
Erweiterung des Handlungsspielraums: Durch die Auseinandersetzung mit psychopathologischen Verhaltensweisen und Störungsbildern wird der eigene Handlungsspielraum beim Leiten im Umgang mit Störungen, Konflikten und Krisen erweitert.
Prävention: Gemeinsam entwickeln wir Möglichkeiten zur Prävention, damit krankmachende Strukturen wenig Raum einnehmen und evtl. eine Gruppe nicht sprengen.
Wir arbeiten mit verschiedenen kreativen Methoden aus der Kunst- und Gestalttherapie, der systemischen Theorie und mit körperbezogenen Ansätzen. Modelle von verschiedenen Persönlichkeitsstrukturen werden genutzt. Leichtigkeit und Humor haben ihren Platz, um spielerisch neue Handlungsweisen zu erlernen. Auch das Umfeld von Freiburg beziehen wir in unsere Arbeit mit ein, z.B. mit einer Führung durch den Dom um unkonventionelles Lernen zu ermöglichen.
Dieser Kurs richtet sich an alle, die ihren Handlungsspielraum bei Krisen, Konflikten und Störungen im Gruppenleiten erweitern möchten. Dazu wird auch die eigene Persönlichkeitsstruktur in den Blick genommen. Es werden gemeinsam präventive und situative Interventionen entwickelt, die helfen, den Einzelnen und den Gruppenprozess zu beleuchten. Der Grundsatz "…gib uns die Gnade, mit Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden" kann dabei als wichtiges Motto verstanden werden, um aktiv und selbstwirksam zu handeln.