Die Welt voller Herausforderungen und ich mittendrin

Vor zehn Jahren setzte die UNO-Vollversammlung siebzehn Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs): Bis 2030 sollen Armut und Hunger beseitigt, die Geschlechter gleichgestellt, jede Arbeit menschenwürdig sein und saubere und bezahlbare Energie für alle verfügbar sein, um nur fünf der Ziele herauszugreifen. 2030 ist in fünf Jahren… Man muss kein:e Prophet:in sein, um zu sehen, dass wir dies mit den bisher geplanten Angängen nicht binnen dieser Frist erreichen werden.
Woran klemmt’s? Die Rede ist vom Knowledge-Action-Gap und von Kognitiver Dissonanz, Modelle, die illustrieren, wieso Menschen wenig tun, obschon sie mehr tun wollten. Doch es gibt natürlich auch Bürger:innen, Firmenlenker:innen und Staatschefs, die sich gar nie hinter den UNO-Zielen versammelt haben und anderes anstreben.
Eine Binsenweisheit ist: Ob die UNO Ziele erreicht werden oder nicht, hängt von uns Menschen ab, u.a. von unseren kognitiven Fähigkeiten, und noch mehr von unserem Wollen und unserer Beharrlichkeit, unserer Chuzpe, unserem Verhandlungsgeschick, unseren kommunikativen und emotionalen Kompetenzen, unserer Wandlungsfähigkeit und vielleicht auch von unserer Zuversicht. 
Einverstanden, nicht jede:r von uns hat einen gleich grossen Einfluss auf die Zielerreichung –als Vorstand von Volkswagen oder als CEO von Novartis; als Umweltministerin Österreichs oder Kanzler Deutschlands ist meine Teilmacht eindrücklicher, denn als Fleischwarenfachverkäufer:in im Bregenzer Wald oder als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in im Mittelbau einer Südtiroler Uni. Doch auch die „Mächtigen“ treffen ihre Entscheidungen mit ihren Bordmitteln als Mensch.

Diese Einsicht führte vor fünf Jahren zur Gründung der internationalen Initiative „Inner Development Goals (IDG)“ in Stockholm. Diese Inneren Entwicklungsziele skizzieren eine Antwort auf die Frage: Woran müssen wir arbeiten, um fitter fürs UNO-Projekt einer nachhaltigen Entwicklung zu werden und um aufzubrechen?

Als Entwicklungsfelder sehen diese IDGs vor :

1. Sein - Beziehung zu sich selbst
2. Denken - Kognitive Fertigkeiten
3. Beziehung - Fürsorge für andere und die Welt
4. Zusammenarbeit - Soziale Kompetenzen
5. Handeln - Wandel vorantreiben

Woran wir im Kurs arbeiten?
Die Themenzentrierte Interaktion ist ein Konzept, das einem wie massgeschneidert für Entwicklung dieser Kompetenzen vorkommt.
Unser Kurs bringt die UNO-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung und mein Wollen in Verbindung mit den IDG-Entwicklungsfeldern und meinem Werden, die grosse Welt mit meiner Teilmacht und meinem Wunsch, Wirkung zu erzielen.
Die fünf IDG-Disziplinen könnten mich inspirieren, mich als Teilmachthaber:in zu verorten. Vielleicht will ich sie auch redigieren und daraus mein Kompetenzprofil und meinen Trainingsplan als Chairperson machen.
Die UNO-Ziele erreichen via Persönlichkeitsbildung, via Auseinandersetzung mit einem Kompetenzprofil und Design eines Lernwegs? Das klingt so, als wären wir Menschen kalkulierbar und und als wäre unser Verhalten rational.
Auf der andern Seite stecken wir voller Widersprüche. Wir sind Retter:in und Problemverursacher:in, interessiert an gutem CO2-Karma und gleichzeitig Reisefreund:in, Aktivist:in und Einzelgänger:in, couragiert und verzweifelt.
Den Widersprüchen bieten wir im Kurs Dialog an, der Angst Verzweiflungsarbeit nach Joanna Macy, dem Zaudern und Sich-Entscheiden die Chairperson der TZI. Und wir machen uns so auf den Weg, zum eigenen persönlich-politischen Konzept der nachhaltigen Teilhabe an Welt.

(weitere Informationen über die Entwicklungsfelder und die dazu gehörigen Kompetenzen: https://innerdevelopmentgoals.org/framework/ und über die SDGs: https://sdg-portal.de/de/

Termine
15.05.2025, 16.30 bis 20.00 per ZOOM
13.06.-15.06. 2025 in Präsenz
10.07.2025 16.30 bis 20.00 per ZOOM